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Marken und ihre Schöpfer - Bernhard Reber
Schon als Knabe – er ist 1910 in Biel geboren - hatte er eine besondere Vorliebe für das Zeichnen. Mit 13 Jahren kommt er nach Luzern an die Kantonsschule, ein Jahr später hat er seine erste Begegnung mit alten Schweizermarken – und schon stellt sich auch die Begeisterung für diese Frühwerke der Kleingraphik ein, wobei er Versuche zur Nachbildung der Ornamentik der Kantonalmarken anstellt. Die Jahre zwischen 1927 und 1932 dienen Rebers künstlerischer und gewerblicher Ausbildung in Luzern und Leipzig. Nach zwei Jahren Schulung in freier und angewandter Graphik folgen Reisen durch Deutschland und etliche Wettbewerbserfolge. 1932 kehrt er nach Bern zurück, wo er bald vom Werbedienst SBB und von der Postverwaltung mit ersten Aufträgen betraut wird: Prospekte, Plakate und Entwertungsstempel entstehen unter seiner Hand. Zwischendurch lockt wieder die Fremde und fremdes Kunstschaffen: mehrere Aufenthalte in |
Paris bringen ihn in nähere Berührung mit der abstrakten Malerei. Gleichzeitig widmet er sich der freien Graphik und der Malkunst. Da kommt 1937 der erste grosse Briefmarkenauftrag durch die Wertzeichendruckerei der PTT in Bern: Schaffung einer Sondermarke für das Automobil-Postbureau und Gestaltung einer Postkarte mit dem gleichen Wert. Wieder folgen Studienreisen durch Frankreich, Belgien, Italien, welchen der Kriegsausbruch ein Ende setzt. Und nun beginnt ein emsiges Schaffen auf dem interessanten Gebiet der Briefmarkenproduktion: 1940 die Werte zu 10 Rp. und 20 Rp. der Bundesfeiermarken, 1943 die Doppelgenf auf dem Geph-Block, 1947 die Sondermarke zu Fr. 2.50 für den Swissair-Flug, dazu Gestaltung des Sonderstempels. Im gleichen Jahre zeigt er uns die originelle Wiedergabe der ersten Dampfloki auf dem 5 Rp.-Wert der Sonderserie Eisenbahnjubiläum, für welchen Anlass er auch den Sonderstempel entwarf. 1948 erhält Reber den Auftrag zur Gestaltung des Sonderstempels für die IMABA, und 1950 zeigt er in freier Bearbeitung das Bild der ersten Bundesmarke auf der Bundesfeiermarke zu 5 Rp. Reber ist ein Briefmarkenkünstler, der auch im Ausland Erfolg hat. Die Entwürfe für die 3 verschiedenen Markenbilder der Flugpostserie von Luxemburg vom Jahre 1946 tragen seinen Namenszug, und bereits liegen wieder farbige Kleinskizzen vor für Entwürfe zu Luftpostmarken für die United Nations und San Marino. Bernhard Rebers Markenbilder lassen zwar – mit Ausnahme der zwei Bundesfeiermarken von 1940 - die hergebrachte Bildhaftigkeit vermissen, dafür wirken sie um so stärker durch ihre ornamentale Flächenaufteilung. Jedenfalls beweisen die bisherigen Schöpfungen des Künstlers, dass er die Ansprüche, die sowohl Post wie Philatelisten an ein Wertzeichen stellen, in gleicher Weise zu befriedigen versteht.
(1951 - Quelle unbekannt) |